Mut zum Träumen: Das i-Piano

Ludwig van Beethoven lebte von 1770 bis 1827. In dieser Zeit fanden auch die für den Klavierbau wesentlichen Entwicklungen statt. Naturgemäß kam es zu einem intensiven Austausch zwischen Komponist einerseits und den Klavierbauern andererseits. Die Wiener Klassik sowie das für diese Musik immer wichtiger werdende Pianoforte beeinflussten sich in ihrer Entwicklung gegenseitig. Beethovens beginnende Taubheit unterstützte zum Beispiel entsprechende Entwicklungen der Flügelmechanik durch Broadwood. Bereits 1790 führte Sebastien Erard den dreichörigen Saitenbezug ein. Erard schenkte Beethoven 1803 einen solchen Flügel, der aufgrund seines stärkeren Bezugs lauter war. Broadwood schenkte Beethoven 1817 einen Hammerflügel mit der lauteren Mechanik, bei der wie einst bei Bartolomeo Cristofori, dem Erfinder der Hammermechanik, Stoßzungen zum Einsatz kamen. Beethoven soll darüber hinaus aber auch schon ein vierchöriges Piano von Conrad Graf besessen haben. Dem Pianisten und Komponisten kamen diese lauteren Instrumente wegen der eingangs bereits erwähnten beginnenden Taubheit entgegen. Und so prägten die Leistungen der Klavierbauer, über die Mechanik sowie das Saitenvolumen lauter spielen zu können, die Kompositionen von Beethoven, der seinerseits die Musikgeschichte entsprechend beeinflusst hat.

Nehmen wir einmal an, so ein musikalisches Genie würde heute leben. Welche Musik würde es machen? Welche Instrumente würde es nutzen?

Schenken wir diesem Vorbild doch einfach ein Superpiano, das den heutigen Stand der Technik integriert. Nennen wir es zeitgemäß i-Piano©. Wie würde das i-Piano© seinen Umgang mit der Musik beeinflussen? Würde er sich freiwillig auf ein kleines Spektrum beschränken oder die Möglichkeiten der zusätzlichen Gestaltung der Musik mittels neuer Dimensionen des Klangs sowie den Effekten bestehend aus einem Vibrato, Crescendo sowie der Intonation der Tonhöhe begeistert einsetzen? Wie jeder Mensch,

  • der als Komponist Musik gestalten will,
  • der Musik als einen Bereich betrachtet, über den er die Vielfalt nur schwer in Worte zu fassender Empfindungen und Phantasien ausdrücken will,
  • der darüber hinaus die kreative Arbeit mit der Musik als einen Spielraum entdeckt hat, über die er innere Spannungen abbauen und gleichzeitig produktiv kanalisieren kann,

würde er die neue Vielfalt der Möglichkeiten vermutlich dankbar aufgreifen, damit spielen, gestalten und heutzutage als ein Popstar den Zeitgeist beeinflussen. Auf der Grundlage dieser Gedanken bekommen die heute lebenden Pianisten in ihrer Rolle als Interpreten die Lizenz zum Überschreiten der bisherigen Grenzen der Interpretation. Genau genommen bekämen die Pianisten mit dem i-Piano© das Werkzeug an die Hand, mit dem sie sich bedeutend aufwerten könnten. Denn sie würden aufsteigen aus der Rolle des an enge Grenzen gebundenen Interpreten. Sie kämen mit dem Komponisten schon beinahe auf Augenhöhe, wenn sich in der Klassik nämlich das verloren gegangene Gut der Improvisation reanimieren lässt. In der Zeit, als die Komponisten noch den Anfang und das Ende ihrer Werke offen ließen, hatten sie offensichtlich noch eine höhere Wertschätzung gegenüber der Kompetenz der Musiker, die ihre Werke spielten. Dieser Respekt gegenüber den Künstlern ist mit der Festschreibung der kompletten Komposition sowie den konkreten Anweisungen zur Ausführung verloren gegangen. Die Pianisten könnten mit dem i-Piano© verlorenes Terrain zurückgewinnen.

i-Piano

Welche Potenziale lassen sich darüber hinaus in der Idee vom i-Piano© entdecken? Klären wir zuerst einmal diese gewagte Bezeichnung. Wissen Sie, wofür das i- vom iPod, iPhone, iPad steht? Es ist der Hinweis auf die Verbindung des Players iPod, des Telefons iPhone, des Tablet-PCs iPad zum Internet. Wofür aber steht das i- vor dem Piano? Es steht für innovativ, da das i-Piano© ein Instrument für einen neuen Umgang mit der Musik sein wird. An diesem Maßstab müsste es sich als Kreativ-Werkzeug messen lassen, und gleichzeitig würde daraus der Mehr-Wert für das Produkt entstehen, das die Klavierspieler den Klavierbauern aus den Händen reißen werden. Und da wir gerade am Träumen sind, brauchen wir uns bei der gedanklichen Vorstellung der Auswirkungen auf die Klassik-Szene keinerlei bestehenden Grenzen unterwerfen:

  • Die scheinbar alte Musik würde mit einem solch umfassenden Instrumentarium aufleben, wenn die bisherigen Interpreten aus ihrer Rolle ausbrechen, und die neuen Möglichkeiten im Rahmen der Improvisation überzeugend einbinden, um ihr Publikum zu einer begeisternden Reise in neue Klangwelten auf der Basis bekannter Melodien einzuladen.
  • Das Klavierkonzert würde dem Zuhörer bislang nicht einmal erträumte Klangdimensionen und somit eine völlig neue Erlebnisqualität bieten.
  • Das Spektrum der klanglichen Möglichkeiten würde exorbitant ansteigen. Jedes Konzert würde dadurch zu einem Unikat.
  • Im Zuge dieser Entwicklung würde das klassische Konzert multimediafähig und die Musik mittels Licht- und Bildelementen zu einem noch intensiveren Erlebnis. Das ist nichts Neues für die Klassik, das gab es ja bereits mit der Feuerwerksmusik 1748 von Georg Friedrich Händel.
  • Die CD-, DVD- und Video-Produktion würde die klassische Musik als einen Wachstumsmarkt entdecken. Die Studios müssten anbauen. Mobile Studios würden sich einer stärkeren Nachfrage erfreuen. Die Pianisten könnten mit ihrer Piano-Performance völlig neu brillieren und es würde ein neuer Markt für bühnen-, film- und videoreife Inszenierungen entstehen. Regisseure würden neue Aspekte in das klassische Konzert integrieren.
  • Die Klassik selbst stünde somit möglicherweise vor einer bislang nirgends antizipierten Renaissance, wenn man das Wunder realisieren kann, dass nämlich der bereits erreichte Vollwertklang des akustischen Klangkörpers erhalten bleibt.

Fazit: Ein in mehrfacher Hinsicht darnieder liegender Markt würde über ein derartig innovatives Produkt wie das i-Piano© quasi in neuer Blüte erstehen und dauerhaft wachsen. Das Wachstum ist für die Instrumentenhersteller aufgrund der Integration der digitalen Möglichkeiten garantiert. Der stolze Besitzer eines zukunftsfähigen i-Piano© kann nun je nach Bedarf Klangmodule, Kompositionswerkzeuge, etc. nachrüsten. Der konstruktiven Phantasie eines phantastischen da die Kundenwünsche übererfüllenden Marketings sind keine Grenzen gesetzt! Und der alte Kontinent Europa könnte wieder die Führungsposition in der Musikkultur übernehmen, falls es einem Klavierhersteller aus Europa gelingt, diese große Idee mutig aufzugreifen und zu realisieren.

Die Verbindung aus Tradition und Innovation kann man folgendermaßen übersetzen: Werte erhalten und gleichzeitig Mehr-Wert erzeugen! So lautet mein Vorschlag eines Marketing-Konzepts für den deutschen Klavierbau, um die Fragen des Marktes bestehend aus Sehnsüchten und Trends mit den dazu passenden Produkten beantworten zu können.

Jetzt gelingt das Kunststück des i-Pianos© in Eigenregie. Auf dieser Homepage finden Sie die von Praeludio® zur Verfügung gestellte Selbstbau-Anleitung eines Hybridklaviers auf der Basis unseres Akustikpianos, das sowohl Hybridsounds kann, als auch über Sensortasten imstande ist, bereits angespielte Töne mit klanglichen Effekten zu akzentuieren.